Arbeitsalltag

Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte und mit jedem Tag schreibt er diese weiter. Natürlich eröffnet sich jedem dabei die eine oder andere Sackgasse. Aber nicht jeder Mensch schafft es, von alleine wieder auf den richtigen Weg zu gelangen. Als Bewährungshelfer bietest du diesen Personen eine Möglichkeit, sich wieder in ein normales gesellschaftliches Leben zu integrieren und nach ihrem Gefängnisaufenthalt nicht wieder abzurutschen. Natürlich tragen diese Menschen die Verantwortung für sich selbst. Du kannst nicht jeden zu seinem Glück zwingen, aber ihnen helfen wichtige Schritte mit dir zusammen zu gehen.

Als Bewährungshelfer übernimmst du nicht die Aufgabe des Aufpassers für den Verurteilten. Vielmehr bietest du deinen Klienten Hilfe in Beziehungsarbeit (die ersten Schritte nach der JVA), Psychosozialen Beziehungen (etwa der Familie), Suchtkrankenhilfe (z.B. Therapievermittlung), Entschuldungshilfe, Lebenspraktische Hilfe (um eine neue Wohnung oder Arbeit zu finden), Projektarbeit (etwa für Sexual- oder Gewaltstraftäter) und in strafrechtlichen Angelegenheiten, wie Alternativleistungen zu noch bestehenden Verurteilungen. Dabei ist es von Bedeutung, der jeweiligen Person offen zu begegnen und ihn oder sie nicht abzustempeln, egal welche Straftat auch begangen wurde. Gut zuhören zu können und die Fähigkeit mit neuen Situationen und Herausforderungen umgehen zu können, ist also essenziell. Du befindest dich im permanenten Spagat zwischen Nähe und Distanz zu deinen Klienten: Verstößt einer gegen seine Auflagen, wird er wieder verurteilt. Es braucht jedoch eine gewisse Basis von Vertrauen, damit sich dein Schützling wirklich auf deine Vorlagen einlassen kann.

Ausbildung

Um als Bewährungshelfer arbeiten zu können, ist ein Studium in einem sozialpädagogischen Fach notwendig. Einen Master musst dafür nicht zwangsweise absolvieren. Um studieren zu können, brauchst du eine Hochschulzugangsberechtigung. Entgegen vieler anderer Berufe, ist es hier sogar von Vorteil, ein wenig älter zu sein. Bringst du eine gewisse Lebenserfahrung mit, kannst du über vielen Dingen stehen und somit als Vorbildfunktion der Inhaftierten fungieren. Deine persönliche Reife ist natürlich von größerer Bedeutung, als dein tatsächliches Alter.

Gehalt

Das Einstiegsgehalt eines Bewährungshelfers liegt in etwa bei 2000€ brutto. Dazu wirst du in der Regel nach einem Jahr Probezeit verbeamtet.

Weiterbildung & Perspektive

Um über die aktuelle Gesetzeslagen oder alternative Therapiemethoden ständig auf dem Laufenden zu bleiben, musst du dich regelmäßig fortbilden. Im regelmäßigen Abstand einiger Jahre, kannst du dein Wissen so ständig erweitern.

Momentan gibt es viel zu wenige Bewährungshelfer in Deutschland. Es ist sehr schwierig, jedem Klienten die notwenige Aufmerksamkeit zu widmen, die er tatsächlich verdient. In Folge dessen stehen die Chancen gut, eine Einstellung zu finden.